Montessorischule Neuötting

Arbeitsgemeinschaft mit MW-Architekten, Burgkirchen

 

Umfang   Neubau einer Montessori Grund- und Hauptschule

Ort   Neuötting

Leistung   Architektur, Innenarchitektur, alle Leistungsphasen
Status   gebaut

Ausführungszeitraum   2012-2016

Bauherr   Montessori-Verein Unterneukirchen e.V.
Größe   5.755 qm Bruttogeschossfläche

Auszeichnungen   geplant+ausgeführt 2018 Fokus Gesund Bauen, Architektouren 2017,

Best-Practice-Schulbauten 2012-2016 bda

Projektpartner   MW Architekten

Fotos   Antje Hanebeck, München



GEBÄUDEKONZEPT
Die Schule als großer, eingeschossiger Baukörper formt einen Ring entlang des Grenzverlaufs des Grundstücks, der Pausenhof und Spielflächen aufnimmt. Die ebenerdige Anordnung aller Klassenzimmer folgt dem demokratischen Prinzip der Montessori-Pädagogik in idealtypischer Weise.

Der Eingangsbereich der Schule wird durch das vorspringende Vordach der höheren Aula betont. Die Aula und die tieferliegende, verglaste Sporthalle bilden einen gut einsehbaren, einladenden Zugangsbereich als zentralen Anlaufpunkt für Schüler, Lehrer, Eltern und Gäste. Diese sehr transparente Zone des Rings lässt den Besucher die Struktur des Gebäudes direkt erfassen und wird der Treffpunkt bei allen Veranstaltungen sein, mit der Sporthalle als Versammlungsfläche bei Tagen der Offenen Tür, der großzügigen Aula und dem offenen Bistro, sowie dem direkten Zugang zum Pausenhof mit Bistrodeck.

Westlich der Aula ist im Südwestflügel der gesamte Verwaltungsbereich organisiert und ermöglicht so die direkte Ansprache der Gäste sowie kurze Wege für Lehrer und Angestellte.

Im Osten und Westen des Rings sind alle Klassenzimmer der Grund- und Hauptschule mit direktem Zugang zum Außenbereich gelegen. Jedes Klassenzimmer erhält als Auftakt zur großen Innenhoffläche einen eigenen Klassengarten, der pädagogisches Arbeiten auch im Außenbereich zulässt. Gegenüber den Klassenzimmern sind neben den erforderlichen Toiletteneinheiten, kleineren Ausweichräumen und Teeküchen auch immer Aufweitungen des Flurs vorgesehen, die Einblicke in das Schulleben eröffnen und den Schülern als Garderoben dienen.

Im Norden erfolgt der Ringschluss des Flurs am Innenhof entlang, in dem großzügig verglaste Sitznischen innen als Aufenthaltsbereiche für die Schüler, auch in den Pausen fungieren. Nordost ausgerichtet liegen dort noch die optionalen Klassenräume der Montessori-Oberschule, sowie alle Fachräume für Kunst, Werken und Naturwissenschaften.

Die in das Gelände abgesenkte Sporthalle ist nicht nur bei Veranstaltungen, sondern auch ins tägliche Schulleben durch großflächige Verglasungen entlang der Verkehrsfläche eingebunden. Zugleich kann sie durch ihre Organisation im Untergeschoss auch extern genutzt werden, mit einem eigenen Zugang über die Zuschauergalerie. Durch die Absenkung fügt sich die Turnhalle harmonisch in die Dachlandschaft ein.


KINDERGARTEN
Der eingruppige Kindergarten liegt im Südosten des Schulgebäudes. Der Gruppenraum mit zugehörigen Freiflächen orientiert sich in nordöstlicher Richtung. Form und Lage des Kindergartens sollen eine möglichst gute Abschirmung des Außenbereichs vom Verkehrslärm der Staatsstraße St 2550 erzielen und ermöglichen zudem einen guten Sonnenschutz für die Außenspielflächen. Nördlich des Kindergartens ist als einzige aus dem Innenhof ausgelagerte Fläche noch das Rasenspielfeld angelegt.


FASSADE
Geplant ist eine vorgehängte hinterlüftete Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz, das mit der Zeit verwittert. Entlang der gesamten Südfassade mit Haupteingang ist ein großes Vordach mit Stützen geplant, zum sommerlichen Wärmeschutz, zum Schutz der Nutzer und von Fahrrädern bei Regen. Zum Innenhof gibt es umlaufend ebenfalls ein weit auskragendes Vordach mit Stützen, um eine sonnen- und regengeschützte Zone zu bilden. Die Klassenzimmer erhalten jeweils manuelle Außenvorhänge, die den sommerlichen Wärmeschutz, Blend- und Sichtschutz ermöglichen.